Das zementierte Hüftpfannensystem wurde speziell für Patienten entwickelt, die entweder eine umgehende Mobilisierung nach dem Eingriff benötigen oder für die keine zementfreien Hüftpfannen infrage kommen. Durch die sofortige Stabilität der Pfanne im Zementmantel ist eine rasche postoperative Mobilisierung möglich. So wird der Krankenhausaufenthalt verkürzt und die Genesung beschleunigt.1.
Das zementierte Hüftpfannensystem besteht aus fünf Modellen: Lubinus Pfanne, IP Pfanne, FAL Pfanne, FC Pfanne und Endo-Modell Pfanne. Alle zementierten Hüftpfannen bestehen aus Standard-Polyethylen (UHMWPE). Neben der Standardversion aus UHMWPE sind die IP Pfanne, Lubinus Pfanne und FAL Pfanne auch aus hochvernetztem UHMWPE (X-Linked) erhältlich. Die zementierten Hüftpfannen sind je nach Modell in Größen von 38 mm bis 71 mm verfügbar und eignen sich für die Verwendung mit Keramik- sowie CoCrMo-Köpfen. Das äußere Design zeichnet sich durch vertikale und horizontale Rillen für die Zementfixierung aus. Diese Oberflächenrillen erzeugen einen hohen Zementkontakt und lassen Luft entweichen, wenn das Implantat in das Zementbett gedrückt wird.4 Zudem sorgen Spacer auf der rückseitigen Oberfläche der Hüftpfanne für eine gleichmäßige Zementbeschichtung. Das Oberflächendesign erhöht die Pfannenstabilität im Acetabulum und eliminiert so weitgehend das Risiko einer Lockerung. Dieses Pfannendesign kommt bei den FAL, IP und Lubinus Pfannen erfolgreich zum Einsatz.
Lubinus Pfanne
Das besondere Merkmal der Lubinus-Pfanne ist der hohe Rand, der über die Kugelform hinausragt. Diese Pfannengeometrie reduziert das Luxationsrisiko, das sich durch eine zusätzliche Snap-Fit-Version noch weiter verringert. Ein weiteres Merkmal der Hüftpfanne ist ihre exzentrische Form. Sie ermöglicht eine maximale Materialstärke in den Hauptbelastungsbereichen (kranial).4
In Kombination mit dem SPII Modell Lubinus Hüftschaftsystem stellt die Lubinus Pfanne ein hervorragendes, anatomisch angepasstes zementiertes Hüftimplantat dar. Die Lubinus Pfanne ist wahlweise aus Standard-UHMWPE sowie aus dem hochvernetzten Polyethylen X-Linked erhältlich.
FAL Pfanne
Wie bei anderen zementierten Hüftpfannen sorgt auch das Design der FAL Pfanne mit vertikalen und horizontalen Rillen in der Oberfläche für einen hohen Grad an Zementkontakt und ermöglicht das Entweichen von Luft, wenn das Implantat in das Zementbett gedrückt wird4, sowie einen gleichmäßigen Zementmantel. Anders als die IP und Lubinus Pfannen weist die FAL Pfanne zudem einen peripheren Rand auf, der die Zementkompression und damit die Stabilität der Pfanne im Zementmantel erhöht.7
UHMWPE und X-Linked Polyethylen
Die jahrzehntelange Erfahrung von LINK im Einsatz von UHMWPE hat sich bei der Entwicklung der zementierten Hüftpfannen besonders wertvoll erwiesen. Die hohe Qualität des Polyethylens minimiert nachweislich den Abrieb der Komponenten und verringert damit das Osteolyserisiko. Infolgedessen ist die Inzidenz von Komponentenlockerung sehr niedrig. Neben dem Standard-UHMWPE liefern wir für das System auch Hüftpfannen aus X-Linked UHMWPE. Mit diesem hochvernetzten Polyethylen werden noch geringere Abriebraten erzielt.2, 3
Neben den Materialeigenschaften trägt auch die äußere Form der Hüftpfannen dazu bei, Lockerungen zu verhindern. Vertikale und horizontale Rillen in der Oberfläche schaffen einen hohen Grad an Zementkontakt und ermöglichen das Entweichen von Luft, wenn das Implantat in das Zementbett gedrückt wird.4 Ein Spiel von etwa 0,5 mm zwischen Prothesenkopf und Hüftpfanne ermöglicht eine „Schmierung“ durch Körperflüssigkeiten.6 Zudem sorgen Spacer auf der rückseitigen Oberfläche der Hüftpfanne für eine gleichmäßige Zementbeschichtung. Dieses Oberflächendesign erhöht die Pfannenstabilität im Acetabulum und eliminiert so weitgehend das Risiko einer Lockerung.5 Das Design kommt erfolgreich bei der FC, FAL, IP und Lubinus Pfanne zum Einsatz.
Quellen
- L. Claes, P. Kirschner, C. Perka und M. Rudert, AE-Manual der Endoprothetik - Hüfte und Hüftrevision, Heidelberg Dordrecht London New York: Springer, 2012.
- S. M. Kurtz, „Advances in the processing, sterilization, and crosslinking of ultra-high molecular weight polyethylene for total joint arthroplasty“, Biomaterials 1999; 20:1659-1687.
- E. M. Brach del Prever, „UHMWPE for arthroplasty: past or future?“, J Orthopaed Traumatol 2009;10:1-8.
- H. W. Buchholz (1969), “Das künstliche Hüftgelenk”, Sonderdruck aus Materia Medica Nordmark, Nov. 1969, 21/11: 613-622
- Garellick, Kärrholm, Rogmark, Rolfson, Herberts, ANNUAL REPORT 2014; The Swedish National Hip Arthroplasty Register.; p. 75
- H.W. Buchholz und E. Strichte (engineering BASF), 1972
- W. Buchholz, Das künstliche Hüftgelenk, Modell St. Georg, in Der totale Hüftgelenkersatz, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 1985







