Sonderanfertigung des LINK Endo-Modell, vollständig intakt nach 26 Jahren in situ

Fallbericht: directLINK 2/2018


Eine 51-jährige ehemalige Tumorpatientin mit einer seit 26 Jahren in situ befindlichen LINK Endo-Modell– M Prothese wendete sich aufgrund einer Knieinstabilität an LINK. Zusätzlich erschwert wurde die Situation dadurch, dass sich der Chirurg, der die Prothese implantiert hatte, inzwischen im Ruhestand war und das Krankenhaus, in dem die Operation 1991 durchgeführt wurde, in der damaligen Form nicht mehr existierte. Es waren keine spezifischen Daten zur Endoprothese mehr verfügbar. Nach einer sturzbedingten proximalen Tibiafraktur fürchtete die Patientin, ihr Bein zu verlieren.

Alle technischen Zeichnungen der maßgefertigten LINK Prothesen einschließlich der 1991 implantierten LINK Endo-Modell – M Knieprothese werden im LINK Archiv aufbewahrt. Ersatzteile für eine Buchsenrevision sind lagernd verfügbar. Gemeinsam mit dem damaligen Operateur Prof. Dr. med. Martin Salzer organisierte LINK den Revisionseingriff im Orthopädischen Krankenhaus Gersthof in Wien durch den ärztlichen Leiter Prof. Dr. med. Peter Ritschl.

Dort präsentierte sich die grundsätzlich schmerzfreie Patientin mit einem Beugedefizit im rechten Knie. Die Arbeitsdiagnose lautete „Buchsenversagen“. Kurz nach ihrem Besuch im Orthopädischen Krankenhaus Gersthof stürzte die Patientin und zog sich eine proximale Tibiafraktur zu. Aus diesem Grund wurde die geplante Buchsenwechsel bereits im Januar 2017 durchgeführt.

Intraoperativ erwies sich die Buchse als intakt und zeigte ebenso wie das zugehörige Inlay auch nach 26 Jahren in situ kaum Verschleißspuren. Entsprechend ist das diagnostizierte Beugedefizit im rechten Knie, das nach Angaben der Patientin seit vielen Jahren bestand, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mechanisch bedingt. 

Im weiteren Verlauf des Eingriffs wurde die alte, intakte Buchse lege artis entfernt und durch eine neue Buchse ersetzt. Die beim Sturz entstandenen Knochendefekte in der Tibia wurde mit Knochen aus einer Knochenbank gefüllt. Die Patellasehne wurde mit einer Schraube fixiert und durch zwei Knochenanker in der proximalen Tibia stabilisiert.

Als die maßgefertigte Prothese 1991 implantiert wurde, fixierte man die Tibia zusätzlich mit zwei Schrauben, deren Köpfe nicht in der Tibiaplatte versenkt waren. Aus diesem Grund konnte das von LINK bereitgestellte neue Inlay zunächst nicht implantiert werden. Da die beiden Schrauben keine Funktion mehr für die tibiale Stabilität hatten, wurden sie entfernt. Dadurch ergab sich eine glatte Tibiaoberfläche für die Implantation des Inlays. Die in situ liegende Endo-Modell – M Knieprothese war ansonsten stabil. 

„Mir geht es heute wieder gut, nach dem Eingriff und der Heilung meines Schienbeinbruchs bin ich wieder vollständig mobil“, berichtet die Patientin Manuela Voack. „Ich bin froh, dass LINK mir geholfen und alles so perfekt geklappt hat.“
 

 

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