Proximaler Tibiaersatz mit LINK Endo-Modell SL für eine traumatische Tibiakopf-Impressionsfraktur und instabile Valgusgonarthrose

Fallbericht: directLINK 1/2020


Eine 81-jährige Patientin erlitt bei einem Treppensturz eine mehrfragmentäre Tibiakopffraktur mit Zerstörung des lateralen Tibiaplateaus links. Nach geschlossener Reposition und Anlage eines gelenküberbrückenden Fixateur externe für eine Woche wurde das laterale Tibiaplateau offen reponiert, mit einem halben Hüftkopf und 2,5 ml Knochenersatzmaterial unterfüttert und mittels Plattenosteosynthese fixiert. Die Röntgenaufnahmen zeigten eine korrekte Lage der Implantate mit regelgerechter Reposition der Hauptfragmente. Nach knöcherner Konsolidierung der Tibiakopffraktur wurde das Metall im September 2018 entfernt.



Im weiteren Verlauf trat jedoch eine posttraumatische, lateral betonte Gonarthrose mit ausgeprägten Defekten des lateralen Tibiakopfs auf. Aufgrund therapierefraktärer Bewegungseinschränkungen und anhaltender Schmerzsymptomatik wurde mit der Patientin ein endoprothetisches Vorgehen vereinbart. 

Das LINK Endo-Modell SL stellt die Grundlage für die Sonderanfertigung dar.

Angesichts der ausgeprägten knöchernen Defekte im lateralen Tibiakopf wurde LINK gebeten, ein individuelles Implantat für die Patientin anzufertigen. Grundlage des Tibiakopfersatzes war die LINK Endo-Modell SL Knieprothese, bei der die ventrale Kontur der Tibiakomponente maschinell abgetragen wurde, sodass die Tuberositas tibiae der Patientin zum Schutz des Steckapparats erhalten werden konnte. Gleichzeitig bestand eine vollständige Instabilität des linken Kniegelenks, weshalb die Patientin zunächst eine Orthese erhielt. 

Die Sonderanfertigung von customLINK war nach drei Wochen verfügbar.
 

Auf Grundlage der CT-Daten der Patientin fertigte customLINK das gewünschte Produkt innerhalb von drei Wochen an. Die Implantation fand im Dezember 2018 statt. Da LINK eine speziell für die Sonderanfertigung hergestellte Sägelehre bereitstellte, ließ sich die Tibia präzise anpassen, und der Erhalt der Tuberositas tibiae stellte kein Problem dar. Der postoperative Klinikaufenthalt verlief ereignislos. 

Die Patientin ist nahezu schmerzfrei und legt kurze Distanzen ohne Gehhilfe zurück.

Bei einer Nachuntersuchung zwei Wochen nach dem Eingriff war die Patientin nahezu schmerzfrei und konnte kurze Strecken ohne Gehhilfe zurücklegen. Die Kniestreckung ist vollständig, aktiv und kraftvoll, eine Flexion ist bis 120° möglich, und die Patella ist regelgerecht in die Trochlea femoris eingepasst. 

 

Röntgenaufnahmen von September 2018: 15 Monate nach offener Reposition des lateralen Tibiaplateaus und Unterfütterung mit einem halben Hüftkopf und 2,5 ml Knochenersatzmaterial sowie Fixierung mit bilateral winkelstabilen Plattenosteosynthesen im Juni 2017 zeigt sich die knöcherne Konsolidierung der Fraktur (1, 2 a.p.; 3, 4 laterale Projektionen).

 

Röntgenplanung des LINK Endo-Modell SL mit modifiziertem proximalem Tibiateilersatz und zementiertem Modularschaft von customLINK (1, 2); präoperative CT-Aufnahmen (3, 4) zeigen die knöcherne Konsolidierung der lateralen Tibiakopf-Impressionsfraktur mit dem eingesunkenen lateralen Tibiakopfplateau.

 

Modifizierter Tibia-Teilersatz mit freigefräster Fläche zum Erhalt der Tuberositas tibiae (1); postoperative Röntgenaufnahmen (Februar 2019) zeigen die regelgerechte Lage des LINK Endo-Modell SL mit dem proximalen Tibia-Teilersatz (2, 3) von customLINK.

 

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