„Ich hatte sofort großes Vertrauen in das LinkSymphoKnee System und die Instrumente, was zu hoher postoperativer Zufriedenheit führte.“ (Dr. Giuseppe Calafiore)

directLINK 2/2023
 


Prof. Matziolis, Dr. Franz, Dr. Calafiore:
Wie unterscheidet sich das LinkSymphoKnee von anderen Implantatsystemen?


Prof. Matziolis: 
Das LinkSymphoKnee übertrifft meine Erwartungen und hat mich beeindruckt. Es funktionierte von Anfang an einwandfrei und ohne größere Probleme. Die Implantation des LSK macht Freude und ich konnte feststellen, dass meine Kollegen in der Klinik es auch anderen Implantatsystemen vorziehen. Ich bin mit dem LinkSymphoKnee mehr als zufrieden: Ich bin begeistert. 

Dr. Franz:
Das LSK System bietet viele fortschrittliche Designmerkmale, die die Limitierungen älterer Systeme überwinden. Dazu gehören der sehr dünne anterior-femorale Schild, der in 4,5° gesägte anteriore Schnitt und das schmale Standardimplantat. Diese Verbesserungen vereinfachen den chirurgischen Prozess und reduzieren die Dauer des Eingriffs. Außerdem weist das LSK System ein innovative Design auf, das den patello-femoralen Gelenkverlauf verbessert. Ferner erhöht es die intrinsische intraoperative Stabilität mit dem PS+-System und deckt eine vollständige Produktpalette bis hin zum CCK-System mit zementfreien und zementierten Schäften, Wedges und Konen ab. Diese vielseitigen Optionen bieten echte Vorteile für Operateure und Patienten gleichermaßen.

Dr. Calafiore: 
Diese Prothese zeichnet sich vor allem durch die Technologien aus, die in das Design geflossen sind. So ist ein einfaches, vielseitiges System mit verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten entstanden, die vom Erhalt des hinteren Kreuzbands über die Verbesserung der Stabilität bei Bandinsuffizienz bis hin zu einem vollständig geführten Implantat reichen. Die umfassende Auswahl an Femur- und Tibiagrößen ermöglicht eine Rekonstruktion entsprechend der Knieanatomie mit den passenden a.p.- und m.l.-Größen.

 


Welchen Einfluss hat die Instrumentierung?
 

Dr. Calafiore: 
Die größte Stärke des LSK Systems gegenüber den Mitbewerberprodukten ist eindeutig das Instrumentarium. Es ermöglicht nicht nur verschiedene Implantatkonfigurationen mit weniger Instrumententrays, sondern auch die Verwendung von Standard- und PorEx-beschichteten Versionen von der Primärimplantation bis zur Revision. Durch die Möglichkeit zum Wechsel von einer CR- zu einer CCK-Konfiguration mit ein und demselben System gewährleistet das Instrumentarium ein extrem hohes Maß an Vielseitigkeit. So können Operateure die jeweils beste Konfiguration wählen, ohne zusätzliche
Instrumente zu benötigen.

Dr. Franz:
Die Instrumente sind zudem sehr benutzerfreundlich, und das nicht nur für die Chirurgen, sondern auch für das gesamte OP-Team. Wartung, Reinigung und Handhabung sind überzeugend einfach. Außerdem benötigt man nur wenige Instrumente, und sie sind vielseitig einsetzbar.

Prof. Matziolis:
Instrumente haben einen großen Einfluss auf die Zufriedenheit von Chirurgen. Schließlich hängen die klinischen Ergebnisse und die Standzeiten sowohl von der Positionierung als auch vom Design der Implantate ab. Die LSK Instrumente sind durchdacht konstruiert und lassen sich intraoperativ einfach und effizient handhaben. Ihr Design ist auf Komfort und Funktionalität ausgelegt.

 


Gibt es ein Instrument, das Ihnen besonders gut gefällt?
 

Prof. Matziolis: 
Mit gefällt besonders die Lehre für den distalen Femurschnitt, die sich aufs Grad genau einstellen lässt. Sie ermöglicht eine präzise Anpassung an extraartikuläre Deformitäten und andere Sonderfälle. Außerdem gewährleistet sie eine genaue Kontrolle der distalen Femurresektion, was nicht mit allen Instrumenten auf dem Markt möglich ist. Auch das Instrument zur Kontrolle der tibialen Resektion überzeugt mich sehr. Es bietet eine parallaxfreie Achsenkontrolle, indem es den Stab zum Sprunggelenk führt. Durch die punktgenaue Resektionskontrolle, die diese Instrumente ermöglichen, erhoffe ich mir, eine navigationsähnliche Präzision zu erreichen.
 


Welche Vorteile bietet die optionale Verfügbarkeit des LinkSymphoKnee mit PorEx Oberflächenmodifikation?
 

Dr. Franz: 
PorEx ist ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Systems, weil es immer Patienten mit Metallunverträglichkeit gibt. Dank dieser Option ist kein Umstieg auf ein neues System nötig.

Prof. Matziolis: 
Zwar gibt nur ein geringer Anteil unserer Patienten eine Allergie an, aber wir nehmen diese Fälle sehr ernst und greifen auf beschichtete Implantate zurück, wann immer es nötig ist. LSK bietet hier einen erheblichen Vorteil, weil ich weder meine Operationstechnik noch mein Instrumentarium ändern muss. Stattdessen verwende ich einfach ein anderes, beschichtetes Implantat, und spare mir so die zusätzliche Lernkurve.

Dr. Calafiore:
Es ist großartig, dass für alle Konfigurationen eine LINK PorEx Version verfügbar ist. So erhalten Chirurgen mehr Sicherheit bei Problemen oder unklarer Anamnese, und unsere Klinik ist in der Lage, verschiedene Pathologien mit einem einzigen endoprothetischen System zu behandeln.
 

 

LinkSymphoKnee CCK version with LINK PorEx* (available for each configuration).

* LINK PorEx:TiNbN=Titanium-Niobium-Nitride;
surface modification (gold color
)

LinkSymphoKnee CCK version with LINK PorEx* (available for each configuration).

* LINK PorEx:TiNbN=Titanium-Niobium-Nitride;
surface modification (gold color
)

Das LinkSymphoKnee ist in 14 Femur- und 10 Tibiagrößen erhältlich. Alle Konfigurationen haben eine bestätigte Kompatibilität um bis zu zwei Größen nach oben und unten. E-Dur (hochvernetztes Polyethylen mit antioxidativem Vitamin E) ist für Gelenkflächen und Patella erhältlich. Die Abbildung zeigt die CR-Version mit LINK PorEx* Oberflächenmodifikation.

Das LinkSymphoKnee ist ein Komplettsystem für Primär- und Revisionseingriffe. Die Abbildung zeigt die PS-Version mit LINK PorEx* (für jede Konfiguration erhältlich).

Die Gelenkfläche des LinkSymphoKnee aus Voll-Polyethylen ist identisch mit dem PS-Insert.

* LINK PorEx: TiNbN = Titan-Niob-Nitrid; Oberflächenmodifikation (goldfarben))


Wie verlief der Wechsel von Ihrem bisherigen System zum LinkSymphoKnee?
 

Dr. Calafiore:
Da das LSK Instrumentarium einfach und geradlinig und die Technologie umfassend und intuitiv konzipiert ist, war die Lernkurve kürzer als bei unseren bisherigen Systemen. So kann das medizinische Personal die Chirurgen im OP sicherer und effektiver unterstützen. Ich hatte sofort Vertrauen in das System und die Instrumente, was zu hoher postoperativer Zufriedenheit führte.

Prof. Matziolis:
Unsere Klinik hat die „Extension Gap First“-Philosophie beibehalten. Das LSK Instrumentarium ist aber auch auf viele andere chirurgische Ansätze ausgelegt. Es gab zwar eine Lernkurve, aber der Übergang verlief relativ reibungslos, weil wir bereits die SPAR-K Instrumente mit dem GEMINI SL Knieoberflächenersatz von LINK verwendeten. Da die Instrumente auf hohe Benutzerfreundlichkeit ausgerichtet sind, war der Einstieg in das neue System einfach.

Dr. Franz: 
Die Lernkurve war für mich überschaubar, weil ich eng in die Entwicklung der Instrumente eingebunden war. Wir konnten jeden Schritt genau abwägen und besprechen und präzise erklären, wo und warum bestimmte Funktionen eingesetzt werden sollten. Das LSK System wurde am 1. Januar 2022 in unserem Krankenhaus eingeführt, und es dauerte nur wenige Tage, bis das Team eingewiesen war. Selbst für neue oder wenig erfahrene Chirurgen ist es einfach zu verstehen und zu erlernen.
 


Wie gut harmonieren das LINK Endo-Modell und das LinkSymphoKnee miteinander?
 

Prof. Matziolis: 
Durch das CC System müssen wir weniger Endo-Modelle implantieren. Ich sammle gerade erste Erfahrungen mit der CCK-Version des LSK, die relativ neu auf dem Markt ist. Diese Version bietet den Vorteil, dass sie mit den gleichen Instrumenten genutzt wird und bei zementfreien Schäften ein spezifisches Instrumentarium für die intramedulläre Ausrichtung verfügbar ist. Bei zementierten Schäften kann man mit den Primärinstrumenten auch das CC einsetzen. Ich denke, dass wir zukünftig einige Implantationen, bei denen die Wahl sonst auf das Endo-Modell Rotationsknie fiel, mit dem CCK durchführen werden, weil die Instrumentation so einfach ist. Zudem könnte das Patella-Tracking mit dem CCK einfacher sein als mit dem Rotationsknie, weil es die Rotation zwischen Femur und Tibia durch die CC-Konformität verbessert und dadurch einen besseren Patellagleitweg ermöglicht. Das müssen wir jedoch noch weiter untersuchen. Das Endo-Modell ist nach wie vor für Patienten mit vollständigem Verlust des Seitenbands indiziert. Das CCK eignet sich für Fälle mit erhaltenem, aber insuffizientem medialem Band. 

Dr. Calafiore:
Das Endo-Modell System integriert sich dank des einzigartigen Krümmungsradius und der 3 mm starken Metalloberfläche des Kondylars perfekt in die Resektionen des ersten Implantats. Hauptindikation für dieses System ist eine signifikante Gelenkinstabilität, beispielsweise bei Verlust eines Seitenbands, bei Instabilität der medialen Kapsel oder wenn es nicht möglich ist, den Beugespalt mit dem Streckspalt in Einklang zu bringen.

Dr. Franz: 
Das CCK-System ist ein wichtiger Zwischenschritt zwischen dem CR-System und dem LINK Endo-Modell. Bei schweren Deformitäten, die nicht mit einem CCK behandelt werden können, sollte zunächst mit dem Endo-Modell begonnen werden. Es gibt Abstufungen vom CR zum CCK und schließlich zum Endo-Modell. Bei schweren Deformitäten, die nicht mit dem CCK behandelt werden können, würde ich sofort mit dem Endo-Modell beginnen. Ein Wechsel zum Endo-Modell
ist nötig, wenn der Beuge- und Streckspalt nicht in Einklang gebracht werden kann. Mit dem LSK System bietet LINK erstmals eine CCK-Komponente an. In der Vergangenheit waren unsere Optionen begrenzt, sodass wir auf andere Systeme zurückgreifen mussten. Mit der Einführung des LSK Systems haben wir nun Zugriff auf ein vielfältigeres Sortiment, sodass weniger vollständig geführte Knieimplantate erforderlich sind.
 


Konnten Sie mit dem LSK System schon einmal ein Problem lösen, das mit anderen Systemen nicht so einfach zu meistern gewesen wäre?
 

Prof. Matziolis:
Ich kann keinen spezifischen Fall nennen, aber das LSK bietet Vorteile wie das PS+ Inlay, das eine leichte Teilführung ohne zusätzliche Schaftverlängerung ermöglicht.  Wenn wir das Gefühl haben, dass etwas zu locker sitzt, können wir einfach ein PS+ Inlay einsetzen, um die Situation schnell und elegant zu lösen. Auf diese Option greifen wir regelmäßig zurück, und sie ist ein Grund für die Beliebtheit des Implantats.

Dr. Franz:
Ein großer Vorteil des LSK Systems besteht darin, dass ich bei leichten Instabilitäten wie Varus oder Valgus intraoperativ das PS+ System setzen kann, ohne das Gesamtkonstrukt zu überarbeiten oder eine Schaftverankerung zu benötigen. Dies erhöht die Flexibilität und ermöglicht eine bessere Anpassung an die individuellen Patientenbedürfnisse. Einen großen intraoperativen Vorteil bot das LSK System, als ich während eines standardmäßigen Primäreingriffs eine größere Verletzung des medialen Kreuzbands feststellte und mich daher sofort für eine CCK-Komponente entschied. Ich benötigte nur ein zusätzliches Tray und konnte die Operation ohne Probleme oder Zeitverzögerung, die das Infektionsrisiko erhöht hätte, abschließen.

Dr. Calafiore:
In den vergangenen Monaten habe ich bei mehreren Primär-Knierekonstruktionen signifikante Schäden des medialen Kollateralbands erlebt, die die Verwendung einer geführten CCK-Prothese erforderlich machten. Hier war das komplexe LSK System ein großer Vorteil, da ich die Operation mithilfe einiger bereits verfügbarer Instrumente ohne Verzögerungen abschließen konnte, sodass die Infektionsgefahr für die Patienten nicht erhöht wurde.
 


Verkürzt das LSK System den Heilungsprozess?
 

Dr. Franz:
Ein Patient, dem zuvor ein anderes System implantiert worden war, hatte weiterhin Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Durch den Wechsel auf das LSK System konnten wir die patellofemorale Kinematik und die Flexion optimieren. Nach der Operation und Rehabilitation spürte der Patient schnell eine signifikante Verbesserung der Flexion und eine deutliche Reduzierung der Schmerzen. Er erholte sich schneller und konnte seine normale Aktivität früher wieder aufnehmen als erwartet.
 

Wirkt sich das LSK auf Ihre Arbeitsabläufe aus?

Dr. Calafiore:
Ich habe das LSK System nun ein Jahr lang kontinuierlich genutzt und hervorragende Erfahrungen damit gemacht. Die Patienten erholen sich in der postoperativen Phase schnell, vor allem bei direkter Belastung: Sie fühlen sich sicher und zeigen keine Anzeichen einer Gelenkinstabilität. Möglich ist all dies dank einer wegweisenden Studie der Trochlea femoralis, auf deren Basis eine Femurkomponente entwickelt wurde, die schon wenige Tage nach dem Eingriff eine ausgezeichnete Flexion erlaubt. Durch die Möglichkeit, das LSK Instrumentarium in der Krankenhausstruktur einzusetzen, sind fast alle Konfigurationen möglich, die Bestellung und Lieferung der Komponenten wird vereinfacht und dadurch Arbeitsabläufe erleichtert und Zeit gespart.
 


Wie würden Sie die ersten postoperativen Ergebnisse mit dem LSK System zusammenfassen?
 

Dr. Franz:
Die Ergebnisse waren vergleichbar oder besser als bei anderen Systemen. Insbesondere die Flexionsfunktion hat sich aufgrund des optimierten Designs als sehr gut erwiesen. Wir erhalten sowohl von den Anwendern als auch von den Patienten äußerst positive Rückmeldungen. In unserer Klinik haben wir bereits mehr als 300 LSK Implantate eingesetzt.

Prof. Matziolis:
Unsere erste klinische Erfahrung mit dem LSK war durchgehend sehr gut. Die Patienten können das Gelenk schon sehr früh wieder beugen, aber wir haben noch keine vergleichende Studie durchgeführt.

Dr. Calafiore:
Die postoperativen Ergebnisse sind hervorragend: Die Patienten können schon kurz nach dem Eingriff wieder voll belasten – teilweise sogar am gleichen Tag. Es sind keine postoperativen Probleme aufgetreten, was auf einen reibungslosen und effizienten Heilungsprozess hindeutet. Vor allem aber habe ich keine mittel- oder langfristigen Komplikationen beobachtet. Dies unterstreicht die Sicherheit und Wirksamkeit des Implantats, das eine schnelle Wiederaufnahme der normalen Aktivitäten ermöglicht.
 


Wie haben Sie die Arbeit mit den internationalen Chirurgen in der Entwicklungsgruppe erlebt?
 

Dr. Franz:
Als sehr inspirierend, denn wir hatten sehr unterschiedliche Ansätze, die wir alle in das System integrieren konnten. Das LSK ist kein rein deutsches, sondern ein internationales Prothesensystem. Gerade das Thema CCK war in Amerika historisch bedingt relevanter als das Endo-Modell in Deutschland oder Mitteleuropa. Durch die Zusammenarbeit konnten wir verschiedene Aspekte und Erfahrungen miteinander kombinieren. Wir haben voneinander profitiert und waren in der Lage, ein innovatives und vielseitiges System zu entwickeln, das sowohl für Chirurgen als auch für Patienten zahlreiche Vorteile bietet.

 

Prof. Dr. med. Georg Matziolis
ist ärztlicher Direktor der Waldkliniken Eisenberg, Chefarzt am Deutschen Zentrum für Orthopädie und Professor für Orthopädie am Universitätsklinikum Jena, Campus Eisenberg.  Prof. Matziolis ist Mitglied der internationalen LinkSymphoKnee Entwicklungsgruppe.  

Dr. Giuseppe Calafiore, MD
ist Chefarzt für Knie- und Hüftendoplastik an der Klinik Città di Parma und der Parma-Klinik Humanitas Rozzano in Mailand, Italien. Dr. Calafiore ist Mitglied  der internationalen LinkSymphoKnee  Entwicklungsgruppe. 

Dr. Alois Franz
ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Sportchirurgie des St. Marien-Krankenhaus Siegen, einem zertifizierten Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung.  Dr. Franz ist Mitglied der internationalen LinkSymphoKnee Entwicklungsgruppe.  

 

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