Das LINK BiMobile Dual Mobility System Implantat stabilisiert eine luxierende Hüfte in Kenia.

Case Report: directLINK 2/2020
 

Ein 71-jähriger Patient mit versteiftem rechten Hüftgelenk litt nach Konversion zu einer Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP) unter wiederkehrenden Luxationen. Nach der letzten Luxation wurde er im St. Luke's Orthopaedic and Trauma Hospital in Eldoret (Kenia) vorstellig.

Die Hüfte des Patienten versteifte sich aus unbekannten Gründen bereits in der Kindheit. Erst im Alter von 71 Jahren führten zunehmende Schmerzen in der rechten Hüfte, im rechten Kniegelenk und in der Lendenwirbelsäule zur chirurgischen Konversion der Hüftarthrodese in eine Hüftprothese in einem lokalen Krankenhaus. Im August 2019 wurde die Hüftarthrodese durch eine zementfreie Hüfttotalprothese ersetzt. Postoperativ erwies sich die Standardprothese nicht als erfolgreich, weil die instabile Hüfte wiederholt zu Hüftgelenksluxationen und schließlich zur Vorstellung des Patienten im St. Luke's Orthopaedic and Trauma Hospital führte.

Aufgrund der vorangegangenen Hüftluxation entschieden wir uns zunächst für eine ORIF. Intraoperativ zeigte sich jedoch, dass das Hüftgelenk aufgrund einer früheren exzessiven Knochenresektion und eines fehlenden Muskelansatzes im proximalen Femur instabil war. Trotz Wechsels zu einem größeren Hüftkopf und einem längeren Prothesenhals konnte keine ausreichende Hüftgelenksstabilität erreicht werden, sodass postoperativ weitere Hüftgelenksluxationen auftraten. Daher bestand die einzige verbleibende Möglichkeit zum Erreichen einer ausreichenden Stabilität im Hüftgelenk in der Verwendung eines LINK BiMobile Hüftpfannensystems. Im Dezember 2019 implantierten wir eine BiMobile Hüftpfannenprothese – die erste dieser Art in Kenia. Ursprünglich war ein stabilitätsverbessernder Transfer des Gesäßmuskels geplant. Dies erwies sich aufgrund einer Atrophie des Musculus gluteus maximus jedoch als nicht durchführbar.

Zwei Monate nach dem Eingriff ist die Hüfte stabil. Der Patient ist mit einer Gehhilfe mobil und sehr zufrieden mit dem Operationsergebnis. Er erhält weiterhin Physiotherapie.

 

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